Lektorat Susanne Hahn:  Sport – Medizin – Gesundheit

Hier kommt Ihr Text ins Ziel


Etape Bornholm (26. bis 30. Juli 2021)                                                                  07.08.2021

Montag, Hasle, 10 km: Eine Strecke im ebenen Gelände auf Asphalt und Naturwegen, größtenteils im Wald, aber auch an der Küste entlang mit fantastischer Sicht auf die Ostsee.
Start an den Räuchereien im Süden von Hasle, direkt an der Küste, ein spezielles Ambiente! Der Start-Ziel-Bereich wirkt ähnlich voll wie vor zwei Jahren; man merkt kaum, dass es rund Tausend Teilnehmer:innen weniger sind als bei der 28. Auflage der Etape Bornholm. Erst kurz vor 18 Uhr begebe ich mich in die rote Startbox (Zeitblock 35 bis 38 Minuten), stehe links außen, scheue die Enge der Menschenmenge. Klatschen, der Ansager zählt herunter. Gut, dass ich sein Dänisch verstehe! Und ab! Ich laufe los, fühle mich gut. 3:31 Minuten bei Kilometer 1: Das ist flott, aber nicht zu schnell. Mich wundert, dass ich keine andere Frau um mich herum entdecke; auch nicht bei Kilometer 2, 3, 4 … Später sehe ich in der Ergebnisliste, dass die Zweitplatzierte bei Kilometer 5 nur 3 Sekunden hinter mir lag. Aber bis ins Ziel erspähe ich keine andere Frau! Die Seniorin (43 Jahre) gewinnt die erste Etappe der Etape, 10 Kilometer in 36:55 Minuten, 16 Sekunden Vorsprung auf die Zweit-, 35 Sekunden auf die Drittplatzierte.

 

Dienstag, Dueodde, 5,8 km: Strandlauf an Dänemarks bekanntesten Sandstrand. Zuschauer en masse.
Gestartet wird am Strand. Ich stehe rechts, möglichst nah der Wasserlinie, um nicht durch den weichen Sand laufen zu müssen, sondern den etwas härteren Untergrund nutzen zu können. Behinderten vor zwei Jahren glitschige Tangfelder ein flüssiges Laufen, sind es heute unzählige Sandbauten wie kunstvolle Tröpfelburgen, Häfen, Sandfiguren und große Burgen – vorteilhaft, dass ich früher auch Hürden gelaufen bin! Der Strand war und ist voller Menschen: Anfeuerungsrufe, auch auf Deutsch. Mir kommt: Ich vertrete hier – fernab von Tokio – die deutschen Farben! Kurz vor Kilometer 2 geht es in den Wald. Einen Kilometer lässt es sich nun angenehm laufen: im Schatten, eben, auf festem Untergrund. Dann biegt die Strecke bei Kilometer 3 wieder ab, über den 500 m langen Steg an den Strand zurück und die nächsten 2 km durch den Sand, bevor es in die Dünen geht: Sand, Sand, Sand; um mich herum und in den Schuhen. Hoch und runter, zum Leuchtturm! 500 m, 400 m, 300 m, 200 m, die letzte Sanddüne hoch (die, die die Kinder so gerne hinunterdüsen!), 100 m noch durch den Wald, im Ziel! Wieder als Erste! Dieses Mal ein Vorsprung von 33 Sekunden auf Platz 2 und 66 Sekunden auf Platz 3, im Gesamt nun dabei ein Kilometerschnitt von 4:01 Minuten, 4 Sekunden schneller als 2019.

 

Mittwoch, Almindingen, 7,8 km: Profilierte Strecke im großen Wald Bornholms im Inselinneren.
Heute stehen 8,5 km im Inselwald an. Vor zwei Jahren war ich hier einfach nur platt. Auch dieses Mal denke ich: Ein schönes Trainingsgebiet ist das, aber ein Rennen am dritten Tag ist hier nichts für mich. Start ist auf einer der großen Straßen, es geht einen Kilometer bergab. Louise und Mathilde sind gleich vor mir, ich versuche den ganzen Lauf über dranzubleiben. Es geht über Asphalt und Naturwege, auf und ab, um die höchste Erhebung Bornholms, den Rytterknægten (162 m), herum, immerhin auf 160 m hoch. Ich befinde mich mal auf Platz 2, mal auf Platz 3. Zum Ziel auf 122 m Höhe führt nochmals ein Anstieg, nachdem man wieder auf 109 m heruntergelaufen war. Ich komme nach 29:54 min als Dritte an, überspurtet von Louise (29:50 min). Erste wird die Bornholmerin Mathilde Helms Kjær in 29:37 min. Ich gönne ihr den Sieg, bin einfach nur entkräftet, werde nun Kakao und Saft trinken, Brot mit doppelter Portion Marmelade essen, um am nächsten Tag meinen Vorsprung zu verteidigen.

Donnerstag, Hammeren, 8,5 km, die „Königsetappe“: Berglauf mit Start am Hammer Hafen. Steigung 75 m auf dem letzten Kilometer hinauf zu dem alten Leuchtturm. Viele Zuschauer.
Um 18 Uhr ist Start, um 17:39 Uhr gewittert es, stürmt und beginnt, in Strömen zu regnen. Bin ich froh, dass ich gerade am Auto bin, um Trikot und Rennschuhe anzuziehen! Das Dehnen entfällt, Frank und die Kinder kommen angerannt, wir verbringen die nächste Viertelstunde im Auto. Dann trabe ich los die 300 m zum Start bergab zum Hammer Havn. Zum Glück rutsche ich nicht auf dem nassen Pflaster! Den ersten Kilometer geht es steil bergan (18 % Steigung), dann weiter hoch bis Kilometer 2,5. Hier befindet man sich 85 m über dem Meeresspiegel – auf 80 m steht der Leuchtturm HammerFyr, allerdings führt die Strecke erst wieder bergab, durch den Wald und am längsten See der Insel, dem Hammersø, entlang. Dann geht es noch durch das mit Klippen gespickte Naturschutzgebiet, zum Schluss durch Sand und die letzten 500 m steil hoch zum Leuchtturm. Der Bakkespurt (Bergspurt) wird gemessen, ich gehe zwischen 500 m und 400 m ein steiles Stück, werde so mit 2:39 Minuten im Bakkespurt Zweite (Louise mit 2:35 Minuten Erste, Mathilde benötigt 2:41 Minuten). Aber das Rennen entscheide ich mit 33:27 Minuten (mit 1:25 Minute Vorsprung) für mich und liege auch in der Gesamtwertung nach der vierten Etappe vorne.


Freitag, Rønne, 10 km: Schnelle und abwechslungsreiche Strecke. Ziel im Stadion in Rønne mit wiederum vielen Zuschauern.
Im Ziel in Rønne nach 10 km bzw. einem Marathon in fünf Tagen! Die Zeit: 37:09 Minuten bzw. 2:40:47 Stunden, erste Frau. Nach einigen Schnaufern versuche ich beim Interview wieder, Dänisch zu sprechen (Etape Bornholm - 5. etape (video) (tv2bornholm.dk); ganz zum Schluss bin ich zu sehen und zu hören). Dann finde ich die Familie: Neben der Mutter haben die drei Jungs den Viertelmarathon für Kinder erfolgreich absolviert. Wir zeigen uns unsere Medaillen. Ich freue mich und bin dankbar, dass dieser Etappenlauf stattfinden konnte, dass wir gesund und munter sind und nach Bornholm reisen konnten. Bei jedem der fünf Läufe haben wir wieder eine andere Seite der Insel kennengelernt. Außer der Etappe am Mittwoch im Inselwald konnte ich mir immer den Tagessieg holen. Damit hätte nicht damit gerechnet, als Hobbysportlerin in meinem Alter!                                                                  




Laufen in der Coronazeit                                                                                                                                             03.04.2021

Über ein Jahr findet nun weder ein normaler Trainings- noch ein Wettkampfbetrieb statt. Ich genieße es trotzdem, regelmäßig laufen zu gehen, und bin froh, dass meine Sportart kaum von Einschränkungen betroffen ist. Wäre ich Schwimmerin oder Handballerin sähe das doch ganz anders aus! Mich zu einem intensiven Training aufzuraffen gelingt mir allein nicht immer, weil Gruppe und Wettkampfmotivation fehlen. Da habe ich Respekt vor all den Leistungssportlern und -sportlerinnen, die diese Zeit der Unsicherheit mit dem üblichen Training bewältigen müssen: Sie müssen mental wie physisch jederzeit top sein, ohne die Motivation eines Wettkampfes oder finanzielle Sicherheit zu haben.
Wenn ich laufe, dann bemühe ich mich immer, Abstand einzuhalten: zu Hunden (wie vor der Pandemie) und nun auch zu Menschen. Ich habe eine coronaschutzmaßnahmenkonforme Streckenwahl entwickelt: An jeder Abzweigung oder Kreuzung halte ich nach Mitmenschen Ausschau. Ich schlage dann den Weg ein, auf dem am wenigsten los ist. So laufe ich eine Strecke, die ich vorher so noch nie gelaufen bin, habe ein wenig mehr Spannung und muss abschätzen, wie weit ich denn eigentlich unterwegs sein will. Beim Laufen freue ich mich, wenn ich anderen zulächeln kann – Mimik fehlt ja in Zeiten von Mund-Nase-Schutz fast gänzlich. Und ich merke, dass der Blickkontakt, gepaart mit einem Lächeln im Gesicht, beiden Seiten guttut. 


Jahresrückblick 2020                                                                                                                                                   28.01.2021

Ein kleiner Jahresrückblick auf die Höhepunkte, den ich anlässlich der Sportlerwahl 2020 der Bonner Rundschau zusammengestellt habe. Unter den Kandidatinnen bin ich als Seniorin dabei, pardon, als Trainerin. Ich bin stolz auf das, was mein Mann und jahrelanger Coach Frank und ich 2020 mit der Gründung der Leichtathletikabteilung im MSV Meckenheim und der Aufnahme des Trainingsbetriebs geschafft haben, einschließlich unserer monatlichen Challenges im Lockdown für die Schüler:innen seit November. 
Aber als Athletin bin ich stolz auf meine Ergebnisse über drei Distanzen 2020: Beim einzigen echten Wettkampf die 10 km am 1.3.20 in Leverkusen in 35:39 min, die 15 km beim Bonner Drei-Brücken-Lauf in 56:57 min (die Zeit wird im Porträt in der Bonner Rundschau erwähnt, allerdings der 10-km-Distanz zugeordnet) und meine Teilnahme am virtuellen Trierer Silvesterlauf #trierstehtzusammen: 5 km im Kottenforst in 18:20 min. Spaß haben mir auch mein Start beim #ZeroHungerRun gemacht (in 60 min 15,46 km) und ein 3000-m-Rennen in Siegburg (10:10 min). Mein persönliches Training ordne ich aber den Familienaktivitäten (einschließlich Engagement im MSV) unter: Leistungssportlerin war ich lang genug! Wählen könnt ihr mich trotzdem gerne: Ich freue mich über diese Art der Anerkennung!


Wieder Training                                                                                                                                               23.05.2020 
Wettkämpfe stehen momentan ja nicht an, aber Testläufe im Training mit Trainingspartnern und -partnerinnen sind MIT ABSTAND wieder möglich! Das Ordnungsamt kontrolliert auch regelmäßig am Meckenheimer Stadion, ob wir uns richtig verhalten. Das klappt nicht nur beim leistungsorientierten Training gut, sondern auch in der Schülergruppe. Denn seit dem Neustart vorletzte Woche bin ich nun als assistierende Übungsleiterin für Coach Frank Hahn hier im Einsatz. Fünfmal Hahn im grün-weißen MSV-T-Shirt steht nun dienstags und freitags auf dem Platz! Zwei Große stehen am Rand, drei Jungen gliedern sich in die Reihen ein, wenn die 7- bis 12-Jährigen am Geländer (mit je einer Stange Abstand) dehnen, wenn sie in Reihen mit je einer freien Bahn Lauf-ABC üben und Sprints machen oder mit markierten Wurfgeräten das Werfen üben. Auf der nahgelegenen Finnenbahn lässt sich nicht nebeneinander laufen, aber immerhin nach der Rückschnitt-Aktion Mitte des Monats gut hintereinander. 
Mir macht meine neue Funktion Spaß, haben Männlein und Weiblein doch manchmal unterschiedliche Ansprachen an die Jungs und Mädchen und unterschiedliche Schwerpunkte im Trainingsablauf. Und vier Augen und Hände sehen und richten mehr!


                                                                                                                                                                                      16.03.2020
Bin ich froh, dass ich am 1.3.2020 beim Bayer-Kreuz-Lauf in Leverkusen so ein tolles Rennen hatte! Ich habe mich gefühlt wie in alten Zeiten, es "rollte", wie man so schön sagt. Mit der Zeit von 35:39 min habe ich an erste Stelle der Bestenliste im Landesverband Nordrhein gesetzt (https://www.detlev-ackermann.de/Bestenliste/Bestenliste.php?aid=Bestenliste). Und das, obwohl ganz schön Gegenwind herrschte. Den gibt es nun allerorts für viele. Laufveranstaltungen waren einmal ... Liebe Leserschaft: Ich wünsche Ihnen und euch beste Gesundheit, die Umsicht, sich so zu verhalten, dass das Virus sich nicht rasend schnell verbreitet, und trotz aller Einschränkungen und Beklemmung Lebensfreude! Die kennen wir alle! Wenn wir im Schatz unserer Erinnerungen kramen, entdecken wir aber noch viel mehr, was uns prägte, was uns wichtig war und ist – wenn wir nun zu Hause über Zeit verfügen: Warum sie nicht nutzen und etwas schreiben? Die eigenen  Erlebnisse niederzuschreiben und Lebensskizzen zu verfassen führt einem vor Augen, wer wir sind, wie reich an Erinnerungen wir doch sind – einen Versuch ist es wert, versuchen Sie es! Für Beratung, Korrektur und Lektorat stehe ich bereit, aber auch ohne Hilfe von außen (digital oder telefonisch) kann eine solche Biographiearbeit ein Gewinn sein! 


                                                                                                                                                                                      04.06.2019
Eine Frau holt sich den Gesamtsieg! Ja, da konnte ich nach knapp 21,2 Kilometer am Himmelfahrtstag (30.5.) in Sinzig-Westum jubeln! Ließ ich doch auch den ersten Mann hinter mir und hatte endlich mal wieder einen langen Lauf gemacht: Der letzte über 20 km lag Wochen zurück. (Aber ein Fahrtspiel über 16 Kilometer hatte ich den Samstag zuvor gemacht, und so meinte mein Mann und Trainer Frank, ich sei doch fit genug, den Halbmarathon zu laufen.
Am Vortag hatte der Familienrat den Ausflug nach Sinzig beschlossen und auch, dass die Mama über die Halbmarathondistanz starten solle. Denn dann würde sie – wenn sie denn gewönne – für ein halbes Jahr lang jede Woche eine Kiste Sinziger Mineralwasser gewinnen. Die Rechnung ging auf. Wieder etwas zur Grundversorgung der Familie beigesteuert.
Denn schon am 1. Mai hatte ich bei Lohner's Vulkan-Marathon 2019 in Mendig ein Brötchen-Abo gewonnen. Der Lauf dort ist wie der Westumer ein herrlicher Landschaftslauf, allerdings sehr profiliert. Ich bewundere jeden, der dort die Marathondistanz läuft. Mir persönlich reichen in diesem außerordentlich profilierten Gelände die 10 Kilometer, auf denen man eine Höhendifferenz von 196 m überwindet. Der Start liegt auf 262 m, dann läuft man erstmal nur bergab, ist bei Kilometer 1,3 bei 211 m am tiefsten Punkt angelangt, und dann geht es stetig hoch bis zum höchsten Punkt (407 m) bei Kilometer 5,5. Leider war es an diesem Tag diesig und somit die Aussicht nicht ganz so gut. 
Das Streckenprofil des Halbmarathons 29 Tage später ließ auch anstrengende Steigungen vermuten. Aber ich wurde angenehm überrascht. Nachdem die übrigen Starter der Familie großartig ihre Rennen gelaufen waren, gingen wir 79 Halbmarathonis auf die Strecke mit den ca. 220 Höhenmetern, die v. a. zwischen Kilometer 11 und 17 zu bewältigen sind. Es ging aber nicht nur steil bergauf, sondern auch über schöne Waldwege eben bis bergab. Nur zum Schluss konnte ich nicht glauben, dass es so lange und steil bergab ging.
Was die größte Herausforderung an diesem Tag war? Die kalte Dusche …


                                                                                          12.04.2019
Zwei weitere Wettkämpfe habe im Frühjahr 2019 absolviert: Am 28. März bin ich beim Beueler Zehner gelaufen. (Beuel ist der rechtsrheinische Stadtbezirk von Bonn. Sprachgeschichtlich leitet sich der Name übrigens vom mittelhochdeutschen Wort für HügelAnhöhe ab; im heutigen oberdeutschen Sprachraum finden sich die Varianten Bü(c)hel, Bichl, Pichl, Bühl, Biel). Es ging zwei 5-Kilometer-Runden durch die Beuler Rheinaue mit einer Haarnadelkurve als Wendepunkt, weiteren Biegungen und kleineren Anstiegen. Die Uhr im Ziel wies zum Schluss die Zeit von 35:59 Minuten aus – dass ich in meinem Leben nochmals so schnell 10 Kilometer zurücklege, hätte ich nicht gedacht! Es war ein rundum gelungener Lauf ohne Pollen in der Luft, aber bei angenehmen Temperaturen, bevor diese zum Wochenende anstiegen.
Den Beueler Zehner nutzen viele Läufer der Region zu einem letzten Test vor dem Bonn-Marathon, zehn Tage später ansteht. Ich bin am 7. April aber nicht in der Bundesstadt gelaufen, sondern beim Citylauf in Korschenbroich. Dieser erlebte seine 31. Auflage in der Stadt am Niederrhein, die sich Korschenbrooch ausspricht, also mit Dehnungs-i in der Endsilbe -broich. Diese bezeichnet ein mit Bäumen und Sträuchern bewachsenes Sumpfland. Die hochdeutsche Form lautet Bruch, die niederdeutschen Brook. Schon als Juniorin bin ich vor Jahren dort die 5 Kilometer gelaufen. Dieses (wie auch letztes Jahr) gewann ich die Masterswertung. Mit meinen 17:29 Minuten erreichte ich im international besetzten Feld von 25 Läuferinnen aus Belgien, Deutschland, England, den Niederlanden, Polen, Russland, der Ukraine und Weißrussland als zweite Deutsche den 10. Platz. In Korschenbroich geht es über eine kleine Runde von 1100 Meter und drei große Runden à 1300 Meter, die Strecke ist von Zuschauern dicht gesäumt. Es hat Spaß gemacht, wieder eine relativ kurze Strecke zu rennen, obgleich der Pollenflug meine Leistung etwas beeinträchtigt hat.


                                                                                                                                                                                      27.03.2019

Am 24.2. bin ich beim Eifelsteig-Crosslauf in Gerolstein-Büscheich gestartet, und zwar beim Jedermannlauf über 4000 Meter. Es ging über schmale und breite Wege, Anstiege hoch und zum Glück auch wieder runter! Zwei Runden waren zu laufen, was ich mag. Denn man kennt die Strecke und weiß, was einen beim wiederholten Mal erwartet. Zudem führte der Rundkurs am Sportplatz vorbei, so dass die Zuschauer das Rennen mitverfolgen konnten und die drei Hahn-Söhne nach ihren Läufen bei frühlingshaftem Wetter auf dem Sportplatz neben Teetrinken, Gänseblümchenpflücken und Fangenspielen eben auch der Mama zusehen konnten. Ich überquerte als erste Frau in 16:02 Minuten die Ziellinie mit mehr als einer Minute Abstand auf die Zweitplatzierte. Das Rennen war anstrengend, hat aber Spaß gemacht!

Das Teetrinken und Gänseblümchenpflücken führt mich zum Thema 

Getrennt- und Zusammenschreibung von Verbindungen aus Substantiv und Verb

Eine Verbindung wie Fangenspielen ist da schon geläufiger, wie auch das Radfahren und Skifahren. Diese Ausdrücke sind in den vorliegenden Fällen substantiviert und werden deshalb groß- und zusammengeschrieben. Wenn ich aber lieber statt 4000 Meter Cross zu laufen lieber Rad gefahren wäre oder noch lieber Eis essengegangen wäre, sähe das anders aus. 

Denn die Regel besagt, dass Verbindungen aus Substantiv und Verb in der Regel getrenntgeschrieben werden. In den meisten Fällen liegt nämlich einfach eine Wortgruppe vor, in der das Substantiv seine eigenständige Bedeutung behält. Daher wird es großgeschrieben.

 Rad fahren, Schlittschuh laufen, Handstand machen

Wenn aber der erste Bestandteil die Eigenschaft eines selbständigen Substantivs verloren hat, wird er als Bestandteil des Verbs betrachtet und klein- bzw. zusammengeschrieben:

 Ich nahm am Eifelsteig-Crosslauf teil, der bei frühlingshaftem Wetter stattfand.

Diese Verben werden in einer Gruppe zusammengefasst, die mit zwei sportlichen Bewegungsabläufen beginnt:

   eislaufen (keine Wortgruppe im Gegensatz zu Schlittschuh laufen), kopfstehen (im Sinne von völlig überrascht, verwirrt, durcheinander, bestürzt sein; wenn man wirklich nicht auf beiden Füßen, sondern auf dem Kopf steht, wird nicht zusammengeschrieben), leidtun, nottun, standhalten, stattfinden, stattgeben, statthaben, teilhaben, teilnehmen, wundernehmen

Des Weiteren gibt es untrennbare Zusammensetzungen wie brandmarken, handhaben, lobpreisen, maßregeln, nachtwandeln, schlafwandeln, schlussfolgern. Sie werden immer zusammengeschrieben:

 Lobpreiset das Crosslaufen!

Zudem gibt es Verbindungen, die man als Zusammensetzung oder Wortgruppe einstufen kann. Diese können im Infinitiv zusammen- oder getrenntgeschrieben werden:  

 Aus der Kategorie Sport: brustschwimmen / Brust schwimmen (aber: er schwimmt Brust), delfinschwimmen / Delfin schwimmen (aber: sie schwimmt Delfin), marathonlaufen / Marathon laufen (aber: ich bin Marathon gelaufen)

 Weiterhin: danksagen / Dank sagen (aber: er sagt Dank), gewährleisten / Gewähr leisten (aber: sie leistet Gewähr, voller Schutz wird gewährleistet.

In den folgenden Fällen ist sowohl Zusammen- als auch Getrenntschreibung möglich, wenn keine Ergänzung oder eine nähere Bestimmung erfolgt: achtgeben, achthaben / Acht geben, Acht haben, haltmachen  /Halt machen, maßhalten / Maß halten

 Beim Crosslaufen muss man schon allergrößte Acht geben, dass man nicht umknickt!

 Auch beim Verfassen von Texten muss man sehr achtgeben, dass man nicht über sprachliche Hürden stolpert!